
Wie viele Brunnen passieren wir täglich – ohne sie wirklich wahrzunehmen? Wer kennt ihre Geschichte? Und wer weiss, weshalb sie gerade dort stehen?
In diesem Kulturabenteuer folgen die Schülerinnen und Schüler exemplarisch den Brunnen durch die Stadt Luzern. Sie setzen sich auf kompakte und zugängliche Weise mit Wasser, der Wasserversorgung sowie mit dem kulturellen Erbe auseinander.
Dabei begegnen sie mehreren fiktiven Abenteurer-Figuren, die spannende Geschichten erzählen und die Brunnen als besondere Denkmäler zum Sprechen bringen. Sie lernen aber auch Menschen und Institutionen kennen, die sich für deren Erhalt einsetzen und Verantwortung übernehmen.
Besondere Zielgruppe: Die Unterrichtseinheit eignet sich für alle Niveaus auf Sekundarstufe I. Besonders empfohlen wird das Kulturabenteuer für die 7. oder 8. Klasse – ideal in der Zeit, in der das Thema Berufswahl aktuell ist. Das Kulturabenteuer wirft am Rande auch einen Blick auf spannende, wenig bekannte Berufe.
Beste Besuchszeit: Einige Brunnen führen im Winter kein Wasser. Wir empfehlen die Durchführung zwischen April und November, wenn in allen Brunnen Wasser fliesst. Barrierefreiheit: Die Brunnen in der Stadt Luzern sind gut zugänglich. Nur der Mariahilfgasse-Brunnen liegt etwas erhöht und ist für Personen mit Gehbehinderung möglicherweise schwer erreichbar.
Lehrpersonen können die Arbeitshefte hier kostenlos bestellen.
Die erste Bestellung erhält kostenlos einen Klassensatz Wasserflaschen von lucernewater.ch
Vorbereitung und Organisation: Das Arbeitsheft ist modular aufgebaut und eignet sich für eine Unterrichtseinheit von 6 bis 10 Lektionen. Die Aufgaben sind fächerübergreifend einsetzbar – zum Beispiel in Bildnerischem Gestalten, Natur und Technik oder Lebenskunde.
Weitere Infos zur Vorbereitung, den Lehrplanbezüge mit hilfreichen Links sowie das Arbeitsheft inkl. Lösungen findest du hier:
PDF Vorbereitung
PDF Lehrplanbezüge
PDF Lösungsheft
Der Weinmarktbrunnen ist nicht nur einer der Vorzeigebrunnen der Stadt Luzern, sondern gehört zu den bemerkenswertesten der ganzen Schweiz. Seit 1481 war der Steinbrunnen der Witterung ausgesetzt und hatte stark gelitten. Darum setzte sich bereits 1902 der Stadtrat dafür ein, dass eine Kopie auf dem Weinmarkt aufgestellt wurde und das Original heute im Museum für euch erhalten bleibt. Als Denkmalpflegerin setze ich mich für einen verantwortungsbewussten und nachhaltigen Umgang mit dem Denkmal ein.
Der Krienbrügglibrunnen hat eine lange Geschichte. Über die Jahrhunderte hatte nicht nur ich, sondern viele Steinmetze und Bildhauer verschiedene Arbeiten an ihm zu verrichten – bis heute. Es ist manchmal nötig und interessant, alte Brunnen auseinanderzunehmen, zu schauen, wie sie funktionieren und sie so zu restaurieren, dass sie wieder für viele Jahre ihre Funktion erfüllen und Plätze verschönern und beleben können.
Am Fischbrunnen putze ich jeweils dienstags und samstags die Marktfische. Unser Familienbetrieb hat schon seit vielen Generationen einen Stand auf dem Luzerner Wochenmarkt, direkt neben dem Fischbrunnen. Natürlich verkaufen wir nicht nur Fische aus dem Vierwaldstättersee, sondern auch Zuchtfische und Salzwasserfische. Ich bin gerne hier. Einheimische und Touristen geniessen das Warenangebot und die Atmosphäre auf einem Markt, den es schon seit fast 800 Jahren gibt.
Der Mariahilfgassebrunnen ist so etwas wie mein Lieblingskind im Luzerner Brunnennetz. Als Brunnenwart liegt er mir besonders am Herzen, da er als letzter Vertreter des alten Brunnennetzes von 1875 aus einer anderen Zeit kommt. Eigentlich hat mein Beruf viel mit moderner Technik zu tun, aber auch die alten Brunnen sind Bestandteil der Wasserversorgung und meiner Arbeit. Ich begegne ihnen voller Respekt, manchmal fast ehrfürchtig.
Die Zwillingsbrunnen am Kurplatz habe nicht ich entworfen, aber dafür viele andere. An diesen zwei Brunnen gefallen mir die dekorativen Löwenmasken besonders – ein Element, welches ich gerne verwende. Seit ich 1906 Luzerns erster offizieller Stadtbaumeister geworden bin, setze ich mich nicht nur für die bauliche Weiterentwicklung der Stadt, sondern auch für die Bewahrung des historischen Stadtbildes mit seinen Bauten und Plätzen ein.
Der Baigneuse-Brunnen heisst so, weil ich seit 1926 würdevoll auf ihm stehe. Der herausragende Bildhauer Hermann Haller hat mich erschaffen, um der stattlichen Nationalbank noch mehr Glanz zu verleihen. Sogar vergoldet hätte ich werden sollen! Als man mich 1971 mutwillig vom Sockel stürzte, stand meine Welt Kopf. Damals hat man mich wieder aufgerichtet. Heute bin ich verunsichert und frage mich, ob ich überhaupt noch auf meinem Brunnen stehen darf.